Prof. Dr. Thomas Eschenhagen

Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Forschungsgebiete: Künstliches Herzgewebe, kardiales Tissue Engineering, kardiovaskuläre Arzneimitteltherapie, Pharmakogenetik, Arzneimittelinteraktionen, molekulare Mechanismen der Herzinsuffizienz, individualisierte Medizin

Thomas Eschenhagen ist Facharzt, Pharmakologe und Molekularbiologe. Er erforscht die molekularen Mechanismen von chronischer Herzmuskelschwäche, eine der häufigsten Volkskrankheiten der westlichen Welt. Zukunftsweisend gilt die von ihm 1994 entwickelte
Technik zur Herstellung dreidimensionaler, künstlicher Herzgewebe.

Für die Entwicklung des Herzmodells werden sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) benötigt, aus denen sich im Labor Herzmuskelzellen herstellen lassen. Im Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie werden zunächst Menschen mit vererbbaren Herzerkrankungen einige Hautzellen entnommen. Diese Zellen verwandeln die Forscher mit speziellen Verfahren in iPS-Zellen, aus denen sie dann Herzmuskelzellen und schließlich dreidimensionale, gleichmäßig schlagende Herzmuskeln züchten.

Thomas Eschenhagen: „An diesen künstlichen Herzmuskeln, die wir mit künstlichen Herzmuskeln gesunder Menschen vergleichen, studieren wir die Folgen von Gendefekten. Im nächsten Schritt können wir dann auch Medikamente oder andere Therapiemöglichkeiten testen.“

Seine aktuellen Arbeiten zu solchen „Human Engineered Heart Tissue Patches“ standen im Mittelpunkt seiner beiden Vorträge bei der Münster Heart Center Lecture 2022. Die sich aus seiner Forschung ergebende bahnbrechende Perspektive, mithilfe solcher „Patches“ möglicherweise eine „Revitalisierung“ von vernarbtem Herzgewebe nach Infarkt zu erreichen, stieß bei seinem wissenschaftlichen Vortrag an der Medizinischen Fakultät der WWU (“Behandlung infarzierter Herzen mit Stammzell-Herzmuskelzellen – eine realistische Hoffnung auf Regeneration?”) und bei seinem öffentlichen Vortrag (“Herzmuskelpflaster aus Stammzellen zur Therapie der schweren Herzschwäche”) auf besonderes Interesse.

Thomas Eschenhagen studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und Molekularbiologie an der Universität Hamburg. Er forschte als Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in St. Louis, Baltimore, Stanford und Paris. Seit 2002 ist er Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie des UKE. Seit 2008 ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.


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Prof. Thomas Eschenhagen
Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Bild: privat.

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