Prof. Dr. Josef Penninger

Direktor am Life Science Institute und Inhaber des Canada 150-Lehrstuhls für funktionelle Genetik, University of British Columbia, Vancouver, Kanada (seit 2018)

Forschungsschwerpunkt: Genetische Ursachen für Erkrankungen, Rankl‐Protein, Herz‐ und Lungenkrankheiten, Krebs, Knochenerkrankungen, Osteoporose, Entwicklung von Medikamenten

Josef Penninger erforscht die genetischen Ursachen von Krankheiten und deckt die grundlegenden biologischen Prinzipien auf, die der Entwicklung und Krankheit zugrunde liegen. Zu diesem Zweck entwickeln und nutzen er und sein Team eine Vielzahl von In-vitro- und In-vivo-Instrumenten, mit denen grundlegende Mechanismen menschlicher Krankheiten aufgedeckt werden. Hierzu zählen genetisches Editing in vitro und in vivo, Krankheitsmodelle mit menschlichen induzierten pluripotenten Zellen (iPS-Zellen), haploide Zellen für genetische und Substanz-Screening-Paradigmen, organoide Kulturen von Mäusen und Menschen sowie genetisch veränderte Mäuse.

Josef Penninger hat beispielsweise ein Protein (“Rankl”) entdeckt, das bei Brustkrebs und bei Osteoporose eine wesentliche Rolle spielt. Auf der Grundlage seiner Forschungsergebnisse konnte ein Medikament entwickelt werden, das dieses Protein blockiert. Aus Stammzellen hat er sogenannte Blutgefäß-Organoide herstellen können. Sie erlauben die Untersuchung von Auswirkungen von z. B. Diabetes auf die Blutgefäße.

Bei der Münster Heart Center Lecture 2020 sprach Josef Penninger an der Medizinischen Fakultät der WWU zum Thema “From haploid stem cells to human blood vessel engineering”. In seinem allgemein-verständlichen Vortrag anlässlich der Preisverleihung erörterte er die Frage “Können wir Herzen und Blutgefäße regenerieren?”. Da Josef Penninger zu diesem Zeitpunkt bereits an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus arbeitete, erklärte er sich spontan zu einem zusätzlichen Vortrag bereit, in dem er anschaulich die medizinisch-wissenschaftliche Ausgangslage schilderte.

Josef Penninger hat 1982-1988 an der Universität Innsbruck Medizin, Kunstgeschichte und Spanisch studiert. Von 1994-2002 arbeitete er als leitender Forscher am Amgen Research Institute in Toronto, das mit der Universität Toronto und dem Ontario Cancer Research Center verbunden ist. 2002-2018 war er wissenschaftlicher Leiter und Gründungsdirektor, Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA), Wien, Österreich. 2018 übernahm er die Leitung des Life Sciences Institute an der University of British Columbia, Vacouver, Kanada. Seit 1998 ist er zudem Dozent am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie, Universität Innsbruck, Österreich, sowie seit 2004 Honorarprofessor für Genetik, Universität Wien, Österreich, Honorarprofessor, Peking Union Medical College, Chinese Academy of Medical Sciences, China, und Adjunct Full Professor, Abteilung für Immunologie, University of Toronto, Kanada.

Josef Penninger ist seit 2004 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Mitglied der New York Academy of Sciences, seit 2007 Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er hat diverse Auszeichnungen erhalten, darunter 2018 den Canada 150 Award, 2014 den Wittgenstein‐Preis, 2007 die Carus‐Medaille der Leopoldina, den Ernst Jung‐Preis für Medizin und den Descartes‐Preis. 2005 wurde der Asteroid (48801) Penninger nach ihm benannt.

 

Curriculum Vitae/Leopoldina

Profil und Publikationen/Life Science Institute

Publikationen/Austrian Academy of Science

Prof. Josef Penninger
Prof. Dr. Josef Penninger, Bild: privat.

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