Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

Forschungsbereich: Transplantationsmedizin, nachwachsende Organe (Tissue Engineering), implantierbare biologische Organe, Organe aus 3D‐Druckern, induzierte pluripotente Stammzellen (iPS‐Zellen)

Axel Haverich ist Herzchirurg und Transplantationsmediziner. Er absolvierte das Studium der Humanmedizin wie auch seine komplette chirurgische Ausbildung an der MHH. Von hier wurde er 1993 als Chefarzt der Herz- und Gefäßchirurgie an die Christian-Albrechts-Universität Kiel berufen, bevor er 1996 an die MHH zurückkehrte. 1995 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Mit diesem gründete er 1996 das Grundlagenforschungslabor der Klinik, die Leibniz-Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO). Dort wurde für viele wissenschaftliche Erfolge der Grundstein gelegt.

Von ganz besonderer Bedeutung für die Herzmedizin sind Axel Haverichs Erfolge auf dem Gebiet des Anzüchtens von Herzklappen im Reagenzglas. Hierbei wird natürliches Herzklappengewebe von allen zellulären Strukturen befreit und mit neuen, patienteneigenen Zellen besiedelt. Ein Hauptcharakteristikum dieser einwachsenden Klappen besteht darin, dass sie, insbesondere wenn sie bei kleinen Kindern mit Herzklappenfehlern implantiert werden, das Potenzial zum Mitwachsen haben. Eine mitwachsende Herzklappe braucht später nicht mehr ersetzt zu werden, womit weitere Operationen vermieden werden können.

Im Jahr 2006 wurde auf Axel Haverichs Initiative hin das Exzellenzcluster „REBIRTH“ an der MHH gegründet. Hier werden interdisziplinär grundlegende Prozesse der Stammzellbiologie, sowie die Züchtung und Anwendung von künstlichem Herzgewebe erforscht.

Thematisch stand die zweitägige Münster Heart Center Lecture 2014 ganz im Zeichen des „tissue engineering“, insbesondere der von Axel Haverich und seinem Team entwickelten mitwachsenden Herzklappen. Anlässlich seines Vortrags an der Medizinischen Fakultät der WWU sprach er über “Präklinische und klinische Ergebnisse des kardialen Tissue Engineering”. Seinen allgemeinverständlichen Vortrag bei der Preisverleihung hielt er zum Thema „Von der Organtransplantation zur Biofabrikation von Gewebe“.

Axel Haverich ist seit 2003 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Er war und ist in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien und Gesellschaften tätig, zuletzt 2011-2012 als Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und seit 2010 als Mitglied des Hochschulrats der Leibniz‐Universität Hannover. Zudem war er Mitherausgeber verschiedener Fachzeitschriften, zuletzt 2003-2006 der Zeitschrift für Kardiologie (2006 geändert in “Clinical Research in Cardiology”). In Forschungsprojekten erforscht er seit 2001 bis jetzt die Rolle von Stammzellen für die Organregeneration, womit er zur Weiterentwicklung der Technologie von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS‐Zellen) beigetragen hat, und forscht an der Erzeugung neuer Organe per 3D‐Drucker.

Curriculum Vitae/Leopoldina

Publikationen/MHH LEBAO